„Jailbreak“ vs Developer-Unlock

Durch die Möglichkeit, jetzt nicht nur mehr „Homebrew“-Apps auf entsperrten Geräten sondern auch Updates früher als vom Netzbetreiber freigegeben zu installieren, stellt sich für mehr und mehr WP7-Besitzer die Frage, was es denn mit den „Unlocks“ auf sich hat.

Im Grunde laufen alle „Hacks“ darauf hinaus, dass man Apps auf dem Handy installieren muss/möchte, welche nicht im Marketplace erhältlich sind. Hierfür gibt es zwei Methoden, um das Gerät zum sogenannten „sideloading“ zu befähigen, die ich euch im folgenden näher erklären möchte:

Gerät als Entwickler entsperren

Jeder Entwickler mit gültigem Developer-Account für den Windows Marketplace hat die Möglichkeit (mind.) drei Geräte zum Testen der eigenen Apps freizuschalten. So ist es auch möglich Anwendungen anderer Entwickler auf dem Telefon zu installieren.

Vorteile

  • Da dieser Unlock offiziell von Microsoft ist funktioniert dieser immer, solang der Developer-Account gültig ist.
  • Mit dem Developer-Account ist es natürlich ebenfalls möglich Apps im Marketplace zu veröffentlichen

Nachteile

  • Da der Account zunächst von VeriSing verifiziert werden muss bevor das Gerät entsperrt werden kann, ist es möglich dass dies mehrere Tage (im schlimmsten Fall Wochen) dauert.
  • Der Entwickleraccount kostet im Jahr $99, ist also i.d.R. nur für Entwickler eine Option wenn man eigene Apps einstellen möchte. Glücklicherweise ist der Account für Schüler und Studenten kostenlos.

Chevron-Unlock aka „Jailbreak“

Was für das iPhone als Jailbreak bekannt ist, wurde vom Chevron-Team für Windows Phone 7 kurz nach Release im November letzten Jahres veröffentlicht. Mithilfe eines gefälschten Zertifikats kann das Gerät entsperrt und somit mit nicht zertifizierten Apps nutzbar gemacht werden.
Im Forum von XDA-Developers findet sich hierzu eine ausführliche Anleitung.

Vorteile

  • Das Gerät kann kostenlos und mit wenig Aufwand entsperrt werden
  • Das Gerät kann bei Bedarf wieder gesperrt werden

Nachteile

  • Die rechtliche Situation bezüglich des Unlocks ist bislang ungeklärt, Microsoft rät davon (natürlich) ab.
  • Möglicherweise verliert man den Gewährleistungs-/Garantieanspruch für das Gerät (siehe iPhone)
  • Der Unlock funktioniert nach dem NoDo-Update nicht mehr

Wie sieht die Zukunft aus?

Bereits kurz nach der Veröffentlichung des Chevron-Hacks wurde das Team von Microsoft nach Redmond eingeladen, um über die Zukunft der „Homebrew-Community“ zu diskutieren. Aufgrund dessen wurde die Weiterentwicklung des Chevron-Tools offiziell eingestellt. Auf dem Blog der Entwickler gab es positive Stimmen dazu, wie Microsoft zum Thema „Homebrew“ steht und dass zusammen an einer offiziellen Möglichkeit gearbeitet wird, Anwendungen ohne Marketplafdce-Zertifizierung auf die Phones zu bringen. Leider sind die letzten News zu diesem Thema schon eine ganze Zeit lang her, man darf aber weiterhin gespannt bleiben. Mit der Veröffentlichung von „NoDo“ wird der aktuelle Unlock wie bereits erwähnt nutzlos, so dass sich hoffentlich bald eine Alternative auftut.