Bugfixes werden ausgerollt, viel Wirbel um Update-Politik
Zunächst einmal zum erfreulichen Teil: Microsoft hat damit begonnen, ein kleines Update zur Behebung einiger Probleme zu verteilen. Der offizielle Changelog zur Version 7.10.8107.79 beinhaltet folgende Änderungen (frei übersetzt):
- Bildschirmtastatur: Fehler behoben, der die Tastatur während dem Tippen verschwinden lässt.
- E-Mail: Behebt ein Synchronisationsproblem mit Google Mail.
- Location: Anonyme Informationen über umliegende WLAN Netzwerke werden über das Ich-Tile im Kontakte-Hub nur noch versendet, wenn der Benutzer dem zuvor zustimmt.
- Sicherheit: Zertifikate von DigiCert Sdn Bhd werden nicht länger akzeptiert, um Probleme mit Verschlüsselung zu beheben.
- Email Konversationen: Behebt ein Problem im Zusammenhang mit Microsoft Exchange Server 2003. Ab sofort wird hier die gesamte Mail angehängt, wenn man diese beantwortet.
- Mailbox: Behebt ein Problem mit der Benachrichtigung durch die Mobilbox, welches in Europa und in Asien in manchen Netzen vorkommen kann.
Leider behebt das Update noch nicht den kürzlich bekannt gewordenen SMS Bug.
Soviel hierzu, nun zum umstrittenen Teil, der in erster Linie auf einem Missverständnis beruht, welches auf ungeschickte Kommunikation seitens Microsoft zurückzuführen ist. In einem Beitrag auf dem offiziellen Windows Phone Blog verkündete Eric Hautala zunächst, dass dieses neue Update nach und nach von allen Netzbetreibern verbreitet wird, die dies tun möchten. Anders als jedoch befürchtet, werden Netzbetreiber in Zukunft nicht frei entscheiden können, ob sie Updates an ihre Kunden ausliefern möchten oder nicht. Fakt ist und bleibt, dass jedes zweite Update alle WP7-User erreichen muss (abgesehen von Versionen für spezielle Geräte, Länder oder Netzanbieter).
Des Weiteren zog Hautala großen Unmut auf sich, da indem er die Abschaffung der „Where is my Update“ – Seite bekannt gab. Gerade dieser Blick hinter die Kulissen war ein großer Pluspunkt für Microsoft gegenüber den anderen Smartphone-OS Herstellern. Als Grund wurde die wachsende Zahl an Ländern, Netzbetreibern und spezifischen Updates genannt. Dies dürfte allerdings nicht der einzige Beweggrund gewesen sein, die Update-Seite nicht weiter zu pflegen.
Paul Thurrott von winsupersite.com, welcher bekannt für seine guten Kontakte zu Microsoft ist, hat eine wie ich finde sehr plausible Erklärung für die getroffenen Entscheidungen. Wie ich auf diesem Blog bereits mehrfach erwähnte scheitert Windows Phone lediglich auf den letzten Metern zum Kunden. Ein Betriebssystem kann noch so gut sein, es hilft nichts wenn die Berater in den Mobilfunkläden vor Ort die Geräte nicht empfehlen. Jeder Smartphone Hersteller ist darauf angewiesen, iOS, Android und auch Windows Phone. Das diese Unterstützung Microsoft bislang gefehlt hat, ist wohl jedem klar. Dabei wird es wohl kaum geholfen haben, dass Microsoft, in Form der „Where is my Update“-Seite, öffentlich den Netzanbietern die Schuld für die langsame Verteilung von Updates in die Schuhe schiebt.
Gerade jetzt, wo zahlreiche Partner (Hardware und Netzbetreiber) bemerkenswertes Kapital für die Vermarktung von Windows Phone zugesichert haben, wird man sich ungern als Sündenbock hinstellen lassen. Deshalb musste wohl Microsoft, genau wie wir jetzt auch, feststellen, dass man nicht alles haben kann. Letztendlich ist das Wohlwollen der Partner wichtiger als die temporäre Unzufriedenheit der User.
Letztendlich ändert sich für uns gar nicht so viel. Microsoft wird immer noch bekannt geben, wenn ein neues Update für die Netzbetreiber zum Test bereitsteht. Und dann wissen wir ja auch ohne offizielle Tabelle, an wem es hängt.